Andalusien und sein religiöses Erbe und seine lebendige Tradition

Kunst, Glaube und Brauchtum im Süden Spaniens

Wallfahrtskirche El Rocío (Huelva, Andalusien), Pilgerort der Jungfrau von El Rocío
Wallfahrtskirche El Rocío (Huelva, Andalusien), Pilgerort der Jungfrau von El Rocío © Shutterstock

Andalusien kann man besuchen, aber auch „erleben“! Diese Region hält Tradition auch im Alltag lebendig. So auch sein einzigartiges religiöses Erbe, von jahrhundertealten Prozessionen bis hin zu Pilgerrouten. Die neue Kampagne The Revelation soll die Bedeutung von Glaube, Kunst und Tradition und deren Bedeutung in der Region hervorheben.  Der religiöse Tourismus in Andalusien ist die Gelegenheit, in den Alltag und die Festivitäten der Bewohner einzutauchen. Die Emotionen steigen jedes Jahr zu Pfingsten in der Provinz Huelva zwischen Weihrauch, Chören und Kerzenleuchtern – aber auch im Licht der Morgenröte im Feuchtgebiet um den Nationalpark Coto de Doñana -, wenn die Romería del Rocío (Wallfahrt zur Jungfrau von El Rocio) beginnt, eine der bewegendsten Glaubensbekundungen im Süden Europas.  Die kleine Basilika des Santísimo Cristo de la Expiración im Viertel Triana in Sevilla ist eines der emblematischsten Zentren der Volksfrömmigkeit der Stadt. In Jerez vereint die Kathedrale – erbaut dort wo früher ein Moschee stand – gotische, barocke und neoklassizistische Stilelemente und bewahrt Meisterwerke wie die schlafende Jungfrau von Zurbarán. 

Kathedrale von Jerez de la Frontera (Provinz Cadiz), ehemalige Kollegialkirche der Stadt, von Papst Johannes Paul II zur Kathedrale erhoben.
Kathedrale von Jerez de la Frontera (Provinz Cadiz), ehemalige Kollegialkirche der Stadt, von Papst Johannes Paul II zur Kathedrale erhoben. © Shutterstock

Die Route Caminos de Pasión (Wege der Passion), die durch 10 Gemeinden führt, bietet eine Verbindung von Geschichte, Natur, Kunst und Volksfrömmigkeit rund um die Karwoche. Diese Tradition ist nach wie vor lebendig in Lucena, Carmona oder Puente Genil, Orte, wo die Karwoche prunkvoll begangen wird als auch die gesamte Bevölkerung vereint.  Doch die Spiritualität Andalusiens geht weit in die Geschichte zurück in eine Zeit, bevor das Christentum begann. Zeugen davon sind zum Beispiel der phönizische Tempel von Sancti Petri, die Sonnendolmen von Antequera oder die iberischen Höhlenheiligtümer von Jaén, die zeigen, dass die Region schon seit der Antike von Mystik und Symbolismus geprägt war. Heute verwandeln sich diese spirituellen Wege in Pfade der Kontemplation und Kultur, im Einklang mit einem nachhaltigen Tourismusmodell, das die lokale Identität schützt.  Mit diesem Ansatz festigt Andalusien sein internationales Image als ein Reiseziel, das nicht nur besucht, sondern er- und gelebt wird, in all seiner Emotion und Verbundenheit.